Wir haben nun 5 Tage bzw. 4 Nächte in Hanoi verbracht und sind schwer beeindruckt von dieser Stadt. Ursprünglich wollten wir nur 3 Nächte bleiben aber weil die Wettervorhersage für unsere nächste Station, die Halongbucht noch nicht so gut war und sich das Wetter später bessern sollte, haben wir spontan noch eine Nacht drangehängt.
Das Hotel war echt super, sehr sauber und schick. Wir haben uns richtig wohl und willkommen gefühlt. Das Personal war unglaublich freundlich und sehr zuvorkommend. Unsere Tour in die Halongbucht sowie die anschließende Weiterfahrt nach Ninh Binh per Bus wurde vom Hotel organisiert. Perfekt! Eine Sache weniger, um die wir uns die nächsten Tage kümmern müssen :-)
Das Frühstück war echt klasse. Es gab ein kleines aber feines Buffet und man konnte sich zusätzlich noch etwas aus einem Menü bestellen. Wir hatten z.B. Pancakes mit Honig, Klebreis mit frittiertem Ei, Dumplings und andere Leckereien. Die Dumplings waren eine Art Teigtasche, die mit Fleisch und einem gekochten Ei gefüllt ist, der Größe nach zu urteilen vermutlich ein Wachtelei. Megalecker!!!! Außerdem gab es Reiscracker, Früchte und leckeren vietnamesischen Kaffee.
Unser Hotel befand sich mitten in der trubeligen Altstadt. Unser erstes Ziel war die Stelle, an der der Zug durch die enge Gasse fährt, das wollten wir unbedingt hautnah miterleben. Am zweiten Tag hat es leider noch nicht geklappt, da wir zur falschen Zeit am richtigen Ort waren. Dafür haben wir ein paar schöne Cafés besucht, die direkt an den Schienen lagen und dort ein paar vietnamesische Leckereien probiert: Schwarzen Kaffee, Kokosnuss-Eiskaffee, Eierkaffee und Phó Suppe :-)
Außerdem lernten wir einen Studenten aus Saigon kennen, der in den Norden gereist ist und uns Bilder vom überschwemmten Hoi An zeigte. Na toll, da wollten wir doch auch noch hin! Aber bis dahin ist bestimmt alles wieder trocken!
Wir schlenderten dann noch ein wenig durch die Altstadt und probierten abends ein kleines Restaurant aus, zu dem mich der Besitzer über Instagram eingeladen hatte. Wir hofften auf eine spannende Geschichte, da er über sich selbst schreibt, dass er sich vom Straßenkind zu einem Social Entrepeneur, also einem Unternehmer, der sich für die Lösung sozialer Probleme und positiven Wandel einer Gesellschaft einsetzt.
Leider haben wir ihn selbst nicht angetroffen aber das Essen war sehr gut und auch ohne die Geschichte nochmal direkt vom ihm zu hören, wurde uns wieder mal bewußt, wie gut wir es eigentlich haben. Alleine schon die Tatsache, dass wir einfach mal so hierher fliegen und 4 Wochen durch dieses tolle Land reisen können. Leider haben nicht alle Menschen das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort geboren worden zu sein und müssen teilweise hart um ihr Überleben kämpfen. Klar kann man sich sehr vieles selbst erarbeiten aber der Start ist leider für viele Menschen ungleich schwieriger.
Nun ging es aber erstmal wieder zurück in‘s Hotel und in‘s Bett, der erste richtige Tag war schon sehr eindrucksvoll.
Am Donnerstag besuchten wir vormittags das Ho Chi Minh Mausoleum. Es war beeindruckend zu sehen, wie dort für Ordnung gesorgt wird. Es waren z.B. Verhaltensregeln aufgestellt, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber gerade an diesem Ort sollte man natürlich erst recht darauf achten.
Im Mausoleum selbst ruhen die mumifizierten Überreste des vietnamesischen Revolutionsführers Ho Chi Minh oder auch Bác Hô genannt, Onkel Ho. Irgendwie packt einen dann doch die Ehrfurcht, wenn man durch das gedämpft beleuchtete Mausoleum geht und ihn dort liegen sieht. Leider ist es anschneinend so, dass er dort gegen seinen Willen liegt, denn eigentlich wollte er, dass seine Leiche verbrannt wird. Der Personenkult an sich ist natürlich auch fragwürdig, aber es ist trotzdem sehr interessant und eindrucksvoll.
Nach dem Mausoleum haben wir das Ho Chi Minh Museum und eine Pagode besucht und sind noch ein wenig durch den Park geschlendert.
So langsam überkam uns dann auch der Hunger, so dass wir uns auf die Suche nach einem Restaurant o.ä. machten. Wir fanden auch ein paar nette kleine Cafés an einem kleinen See, wo es aber nur was zu trinken gab. An der Straßenecke gab es dann Street Food ... wir setzten uns auf die typischen Minihocker und schafften es mit Hilfe von 2 Mädels, die neben uns saßen, etwas essbares und vor allem vegetarisches für Doreen zu bestellen. Nicht immer so einfach aufgrund der Sprachbarriere aber irgendwie funktioniert es doch immer :-)
Uns wurde dann Reispapier, Gemüse, ein frittiertes etwas, zu dem uns einfach kein Name einfallen will :D, und gegrilltes Fleisch serviert. Aus diesen Zutaten bauten wir uns Frühlingsrollen und nach diesem leckeren Essen setzten wir uns noch kurz an den See und tranken einen leckeren Kaffee und Tee.
Abends haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht, um diesmal den Zug zu erleben, wie er durch die enge Gasse fährt. Ausgestattet mit Kamera und einem leckeren Hanoi Bier warteten wir nun an den Gleisen und unterhielten uns sehr nett mit ein paar Leuten dort. Dann ging aufeinmal die Aufregung los, der Zug kommt! Der vietnamesische Cafébesitzer hat sein iPhone sogar ins Gleisbett gelegt, um den Zug von unten zu filmen, verrückt.
Wir zückten die Kameras und dann hörten wir schon das Zughorn und dann kam er. Das war einfach nur der blanke Wahnsinn, wie der da ein paar Zentimeter von uns entfernt vorbeidonnerte. Ein einmaliges Erlebnis, was man auf jeden Fall mal mitgemacht haben muss. Ein paar Minuten später kam dann auch schon der zweite Zug. Anschließend schickte mir der Cafébesitzer noch das Video von seinem Iphone und wir machten uns schwer beeindruckt aber auch hungrig auf den Weg zum Restaurant Aubergine und dann ging‘s ins Bettchen.
Das Video wird dann demnächst auch nochmal extra hochgeladen und verlinkt :-)
Am Freitag sind wir dann nicht so richtig aus dem Bett gekommen und haben das Frühstück im Hotel verpasst. War aber nicht schlimm, Doreen hat ein gutes Restaurant um die Ecke gefunden, in dem es sogar veganes Essen gab. Das Essen dort war total lecker und ich hab echt gedacht, ich esse ein richtiges Eieromelett ... ganz vergessen, dass wir in einem veganen Restaurant sitzen. Spannend!
Danach sind wir dann wieder kurz ins Hotel und ich bin nochmal 5 Minuten eingedöst ... und dann weitere 5 ... und schon war ein Stündchen rum. Jetzt brauchten wir auf jeden Fall einen Kaffee und begaben uns schnurstracks zum Highlands Coffee, welches am Westlake liegt. Eigentlich war das nur ein kleiner Zwischenstop auf dem Weg zur Tran Quoc-Pagode, welche zu den vielen Sehenswürdigkeiten Hanois gehört.
Für den Rückweg zum Hotel haben wir endlich mal Grab ausprobiert. Die Alternative zu Uber in Asien. App starten, Ziel eingeben und auf den Fahrer warten. Man sieht sofort, wieviel die Fahrt kosten wird und wo der Fahrer sich befindet. Total praktisch. Als der Fahrer uns dann in der Nähe unseres Hotels rausgelassen hat, kamen sofort zwei Männer, die uns die Autotür geöffnet haben. Wir sind erstmal wieder zurück zu unserem Hotel gegangen und ich bin später nochmal kurz raus, um ein paar Zeitrafferaufnahmen an der belebten Kreuzung zu machen, weil der Straßenverkehr hier einfach so wahnsinnig krass ist. Allerdings musste ich dann feststellen, dass die Straße für Autos aufgrund des Nachtmarktes gesperrt war. Also hab ich einfach eine Zeitrafferaufnahme von den Menschen gemacht und ein paar Fotos. Auf einmal kamen 3 Vietnamesen ins Bild, die unbedingt wollten, dass ich ein Foto von ihnen mache. Danach wurden erstmal Hände geschüttelt und sich umarmt. Das war dann schon bisschen merkwürdig aber auch irgendwie lustig :-D Man kommt nicht sofort mit der Herzlichkeit der Menschen dort zurecht und ist erstmal mißtrauisch ... schade eigentlich!
Dann ging es endlich in‘s Bett, denn am nächsten Tag sollte es sehr früh weiter gehen ... um 8 wurden wir zu unserer Tour in die Halong Bucht abgeholt, dazu später mehr!